8 Regeln und Tipps für ausgezeichnetes Webdesign für Ärzte

8 Regeln und Tipps für ausgezeichnetes Webdesign für Ärzte

Wenn es um das Webdesign oder die Neugestaltung einer Praxiswebsite geht, kann man sich leicht in der Ästhetik verlieren. „Dieser Blauton passt nicht ganz zu unserer Praxis … Wäre es nicht besser, wenn wir das Praxislogo oben rechts platzieren? … Wie wäre es, wenn wir ein großes animiertes GIF in die Mitte der Seite setzen?“

Wenn Sie jedoch auf Ihrer Praxiswebsite wirklich etwas erreichen wollen (z. B. die Anzahl der Online-Terminbuchungen erhöhen, neue Patienten gewinnen, etc.), dann müssen Sie sich mit mehr als nur dem Aussehen Ihrer Website befassen.

Wir leben in einer Welt mit weit über einer Milliarde Websites, auf denen potenzielle Patienten landen könnten. Daher ist es besonders wichtig, dass das Webdesign benutzerfreundlich ist. Ihre Praxiswebsite muss leicht zu bedienen sein. Gleichzeitig muss das Nutzererlebnis positiv sein. Der Besuch Ihrer Website sollte angenehm sein und je nach Inhalt vielleicht sogar Spaß machen.

Es liegt auf der Hand, dass Benutzerfreundlichkeit und Nutzererlebnis ganz eigene Disziplinen sind. Man könnte Jahre damit verbringen, sie zu erforschen, um ihre Komplexität zu verstehen. Aber wir wollen Ihnen hier ein paar klare Tipps geben, wie Sie sich zurechtfinden können.

Daher haben wir eine Liste an Regeln für Benutzerfreundlichkeit und Nutzererlebnis zusammengestellt, die Sie in Ihrem nächsten Projekt anwenden können, um ein gutes Webdesign für Ärzte zu entwerfen.

Warum ist gutes Webdesign für Ärzte wichtig?

Webdesign spielt eine entscheidende Rolle. Es prägt das Nutzererlebnis maßgeblich und entscheidet darüber, ob sich Patienten auf einer Praxiswebsite wohlfühlen oder nicht.

Je besser der Webauftritt auf die Bedürfnisse der Patienten angepasst ist, desto länger bleiben sie. Hierdurch sinkt die Absprungrate und die Wahrscheinlichkeit, aus Interessenten neue Patienten zu machen, steigt.

Darüber hinaus beeinflusst gutes Webdesign die Loyalität der Patienten und den Eindruck, den sie von Ihrer Praxis haben. Somit haben Sie die Möglichkeit, durch ein effizientes Webdesign für ein ansprechendes und überzeugendes Praxisimage zu sorgen.

Ihr Webdesign repräsentiert Ihre Praxis vor einer großen Anzahl an Menschen. Das gilt für den lokalen Markt ebenso wie für überregionale Patienten.

Häufig ist eine Praxiswebsite der erste direkte Kontaktpunkt, den potenzielle Patienten mit Ihrer Praxis haben. Hier greift das alte Sprichwort: „Für einen ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.“

Sie sollten diesen ersten Eindruck daher nutzen, um Ihre Zielgruppe von der Benutzerfreundlichkeit Ihrer Website zu überzeugen und sie dazu zu animieren, lange bei Ihnen zu bleiben. Ein gutes Webdesign und die Gestaltung der Inhalte, Texte und Schriften sind hierbei ein wichtiger Baustein.

8 Webdesign-Regeln für ein ausgezeichnetes Nutzererlebnis auf Praxiswebsites

Ein ausgezeichnetes Nutzererlebnis ist das Ergebnis einer klaren Strategie und harter Arbeit. Die folgenden acht Kriterien helfen Ihnen dabei, Ihren Webauftritt nutzerfreundlich zu gestalten und ein gutes Webdesign für Ärzte zu entwickeln.

1. Einfachheit

Wenn Sie sich das nächste Mal in ein umfassendes Umgestaltungsprojekt für Ihre Praxiswebsite stürzen, behalten Sie bitte Folgendes im Hinterkopf: Den meisten Patienten ist es ziemlich egal, wie Ihre Website aussieht.

Ihre Patienten kommen nicht auf Ihre Seite, um zu bewerten, wie genial Ihr Design ist. Sie besuchen Ihre Website, weil sie nach Informationen suchen oder eine bestimmte Aktion ausführen wollen, wie z.B. einen Termin buchen oder ein Rezept anfordern.

Wenn Sie unnötige Designelemente zu Ihrer Website hinzufügen – also Elemente, die keine Funktion erfüllen – erschweren Sie Ihren Patienten damit das Erreichen Ihres eigentlichen Ziels.

Aus der Perspektive von Benutzerfreundlichkeit und Nutzererlebnis betrachtet, ist Einfachheit Ihr bester Freund. Dieser Aspekt lässt sich auf verschiedene Weise umsetzen. Hier ein paar Beispiele, die Sie in Ihrem eigenen Webdesign einbauen können:

Farben: Verwenden Sie nicht zu viele. Das Handbook of Computer-Human Interaction (Handbuch für die Mensch-Computer-Interaktion) empfiehlt, maximal fünf (plus/minus zwei) verschiedene Farben in Ihrem Webdesign zu verwenden.
Schriftarten: Die Schriftarten auf Ihrer Website sollten gut lesbar sein und wie auch schon bei den Farben sollten Sie nicht zu viele verschiedene verwenden. Üblicherweise wird empfohlen, maximal drei verschiedene Schriftarten in maximal drei verschiedenen Größen zu verwenden.
Grafiken: Verwenden Sie nur dann Grafiken, wenn sie Patienten dabei helfen, eine bestimmte Aktion auszuführen oder wenn sie eine spezielle Funktion haben (fügen Sie nicht einfach wahllos überall Grafiken ein).

Hier ein Beispiel für ein einfaches Webdesign von einer Praxiswebsite, wo Sie Informationen über die Praxis, das Team und die angebotenen Leistungen finden können. Der Mehrwert für die Patienten steht klar im Mittelpunkt und wird immer wieder betont. Das Webdesign ist ansprechend, aber minimalistisch und fokussiert sich auf das Wesentliche.

Entfernen Sie alles, was keinen Mehrwert liefert. Ergänzen Sie dann ein wenig visuelle Struktur. Jedes Element auf einer Seite muss entweder den Patienten oder der Praxis einen Mehrwert bieten – idealerweise beiden.

Wenn Sie das Ganze dann aber zu wörtlich nehmen und zu viele Elemente entfernen, wird das Webdesign recht schnell spartanisch. Dann braucht Ihre Seite eine visuelle Struktur. Es geht also vor allem darum:

Die Seite sollte sich auf die wichtigsten Inhalte konzentrieren.

Die notwendige visuelle Struktur und interessante Aspekte sind vorhanden, wodurch die ästhetische Benutzerfreundlichkeit unterstützt wird. Die Visualisierung darf aber nicht von den wichtigsten Seiteninhalten ablenken.

2. Visuelle Hierarchie

Das Prinzip der visuellen Hierarchie ist eng mit dem Prinzip der Einfachheit verbunden. Dabei geht es um die Anordnung und Organisation von Website-Elementen auf eine Art, die Patienten auf natürliche Weise zu den wichtigsten Elementen leitet.

Denken Sie daran: Bei der Optimierung von Benutzerfreundlichkeit und Nutzererlebnis ist das Ziel, die Patienten dazu zu bewegen, eine bestimmte Aktion auszuführen, wie z.B. einen Termin zu buchen.

Das soll auf eine Weise geschehen, die sich für sie natürlich und angenehm anfühlt. Strukturieren Sie Ihre Praxiswebsite und passen Sie beispielsweise durch gutes Webdesign die Position, die Farbe oder die Größe bestimmter Elemente wie Texte, Grafiken und Schriften an. So locken Sie die Patienten ganz natürlich zuerst zu den wichtigsten Elementen.

Im unten gezeigten Beispiel von einer Praxiswebsite können Sie sehen, dass der Fokus auf dem Slogan der Praxis „Ihre Gesundheit ist unsere Priorität“ liegt. Außerdem ist die CTA-Schaltfläche „Termin buchen“ in der visuellen Hierarchie zentral gehalten.

Die Website setzt auf zwei dominante, ansprechende Farben, die den Patienten im Gedächtnis bleiben. Alles ist minimalistisch gehalten und auf das Wesentliche (Slogan und CTA-Button) ausgerichtet.

3. Einfache Navigation

Eine intuitive Navigation Ihrer Praxiswebsite hilft Ihren Patienten dabei, schnell das zu finden, wonach sie suchen. Idealerweise sollten Patienten auf Ihrer Seite ankommen und nicht lange darüber nachdenken müssen, wohin sie als Nächstes klicken sollen. Eine Bewegung von A nach B sollte auf Ihrer Seite einfach sein.

Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, Ihre Seitennavigation zu optimieren und so ein gutes Webdesign für Ärzte zu erreichen:

Die Struktur Ihrer Hauptnavigation sollte einfach sein (und sich am besten am oberen Rand der Seite befinden).
Auch in der Fußzeile Ihrer Seite sollte eine Navigationsfunktion enthalten sein.
Verwenden Sie auf jeder Seite – außer auf der Startseite – Breadcrumbs (Brotkrümel), damit Ihre Patienten wissen, wo sie sich befinden und wie sie dorthin gekommen sind.
Am oberen Ende Ihrer Seite sollten Sie eine Suchfunktion einbauen, damit Patienten einfach nach Begriffen suchen können.
Zu viele Navigationsoptionen sind kontraproduktiv.
Gehen Sie nicht zu sehr in die Tiefe. In den meisten Fällen ist es am besten, wenn die Navigation nicht tiefer als drei Ebenen ist.
Bauen Sie Links in den Text Ihrer Website ein und kennzeichnen Sie, wohin diese Links führen.

Noch ein Webdesign-Tipp: Wenn Sie einmal festgelegt haben, wie die Navigation Ihrer Seite (oben) aussehen soll, bleiben Sie dabei. Die Beschriftung und Position sollten auf jeder Seite Ihrer Praxiswebsite gleich aussehen. Hier ist ein Beispiel von einer Praxiswebsite:

4. Einheitlichkeit

Bei einem guten Webdesign für Ärzte sollte nicht nur Ihre Navigation einheitlich sein, sondern das gesamte Erscheinungsbild sollte über die einzelnen Seiten hinweg stimmig sein. Die Hintergründe, Farbschemata, Schriftarten und auch der Stil in Ihren Texten sind Aspekte, bei denen sich eine einheitliche Gestaltung positiv auf die Benutzerfreundlichkeit und das Nutzererlebnis auswirkt.

Damit wollen wir aber nicht sagen, dass alle Seiten ein identisches Layout haben sollten. Sie sollten verschiedene Layouts für bestimmte Seitentypen erstellen (z. B. ein Layout für Terminbuchungsseiten, eins für Informationsseiten usw.).

Diese Layouts sollten Sie in Ihrem Webdesign einheitlich einsetzen, damit die Patienten leicht erkennen, welche Informationen Sie ihnen wo zur Verfügung stellen.

In dem Beispiel unten sehen Sie, dass eine Praxis auf jeder ihrer Hilfeseiten das gleiche Layout verwendet (das ist gängige Praxis). Stellen Sie sich nur einmal vor, wie Sie sich als Patient fühlen würden, wenn jede Hilfeseite ein einzigartiges Layout hätte.

5. Zugänglichkeit

Um eine besonders gute Nutzererfahrung zu bieten, muss Ihre Praxiswebsite mit verschiedenen Geräten (und Betriebssystemen sowie Browsern) kompatibel sein, die Ihre Patienten nutzen. Vor allem die mobile Nutzung sollte bei der Gestaltung des Webdesigns für Ärzte mitgedacht werden.

Im übergeordneten Sinne bedeutet das eine Investition in eine hochflexible Website-Struktur – wie Responsive Design. Bei einer Website mit Responsive Design werden die Inhalte und deren Format automatisch an die Größe desjenigen Gerätes angepasst, das ein Patient verwendet.

Aber auch weniger tiefgreifende Veränderungen können die Zugänglichkeit einer Praxiswebsite verbessern. Beispielsweise sollten Sie Ihren Bildern ALT-Text hinzufügen, damit die Patienten, in deren Browsern die Bilder nicht angezeigt werden, trotzdem verstehen können, um was es auf der Seite geht.

Das spielt unter anderem bei der Nutzung von Screenreadern eine Rolle. Solche Geräte werden von Menschen mit eingeschränktem oder nicht vorhandenem Sehvermögen genutzt, um sich die Inhalte einer Website vorlesen zu lassen. Für sie stellen ALT-Texte somit eine unverzichtbare Komponente der Benutzerfreundlichkeit dar.

Letztlich ist es wichtiger, dass Ihre Praxiswebsite eine gute Nutzererfahrung über verschiedene Plattformen hinweg bietet, als dass sie auf allen Plattformen identisch aussieht. Das kann bedeuten, dass Sie sich an plattformspezifische Design-Konventionen halten, anstatt zu versuchen, einzigartige Designelemente auf Ihrer Seite unterzubringen, die Patienten auf einigen Plattformen womöglich fremd sind.

6. Konventionen

Es gibt bestimmte Webdesign-Konventionen, die über die Jahre hinweg den meisten Internetnutzern bekannt geworden sind. Dazu zählen zum Beispiel:

Eine Hauptnavigation einer Seite, die sich oben oder links befindet.
Ein Logo, das sich oben links (oder in der Mitte) auf der Seite befindet.
Ein Logo, das anklickbar ist und den Patienten zurück zur Startseite bringt.
Links, die die Farbe oder das Aussehen ändern, wenn sich der Mauszeiger darüber bewegt.

Es mag sein, dass Sie sich versucht fühlen, diese Webdesign-Konventionen über Bord zu werfen, um besonders originell oder einzigartig zu sein. Jedoch wäre das (wahrscheinlich) ein Fehler. Das wäre so, als würden Sie das Lenkrad eines Autos auf den Rücksitz verlegen. Was wir damit sagen wollen? Tiefgreifende Veränderungen verwirren nur.

Um Ihren Patienten das bestmögliche Erlebnis auf Ihrer Seite zu bieten, sollten Sie sich an die Erlebnisse halten, die Ihre Zielgruppe bereits kennt. Darin liegt ein echter Vorteil. Sie können diese Informationen dazu nutzen, Ihre Praxiswebsite leichter navigierbar zu machen.

Eines der bekanntesten Beispiele von Webdesign-Konventionen: Die Verwendung des Einkaufswagen-Symbols auf E-Commerce-Seiten.

7. Glaubwürdigkeit

Webdesign-Konventionen – also Designelemente/-strategien, die Patienten bereits bekannt sind – können Ihnen dabei helfen, Ihrer Praxiswebsite mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Wenn Sie eine Praxiswebsite erstellen wollen, die Ihren Patienten die bestmögliche Nutzererfahrung bietet, dann ist die Glaubwürdigkeit (oder auch Vertrauenswürdigkeit) nicht zu vernachlässigen.

Eine der besten Möglichkeiten, wie Sie die Glaubwürdigkeit Ihrer Praxiswebsite verbessern können, ist Ehrlichkeit. Beschreiben Sie Ihre Praxis und Ihre Leistungen deutlich und lassen Sie Ihre Patienten nicht Dutzende Seiten durchwühlen, um zu finden, was Sie wirklich anbieten. Widmen Sie stattdessen Ihrer Praxis und Ihren Leistungen einen prominenten Platz auf Ihrer Seite.

Ein weiterer Tipp für die Verbesserung Ihrer Glaubwürdigkeit: Eine Seite zur Preisgestaltung. Die Versuchung, potenzielle Patienten dazu zu bewegen, Sie zu kontaktieren, um mehr über Ihre Preise zu erfahren, ist verständlicherweise groß.

Wenn Sie Ihr Webdesign aber entsprechend ausrichten und auf Ihrer Praxiswebsite offen Ihre Preise darstellen, wirkt Ihre Praxis vertrauenswürdiger und seriöser. Beispielsweise bietet eine Praxis für alle Leistungen eine transparente Preisübersicht.

8. Die Patienten im Mittelpunkt

Unter dem Strich hängen die Benutzerfreundlichkeit on den Präferenzen der Nutzer und Nutzerinnen ab. Schließlich gestalten Sie Ihre Website nur für sie.